Montag, 3. Juli 2017

Rezension: Tod einer Hofdame von Isabella Benz


Titel: Tod einer Hofdame
Autor: Isabella Benz
Verlag: Ammianus-Verlag
Umfang: 248 Seiten (Taschenbuch)
Preis: 14,90 EUR

Klappentext
1193: Das Jahr, in dem Richard Löwenherz im Deutschen Reich gefangen gehalten wird:
Es war still in Regensburg. Wie jede Nacht. Nur etwas war anders. Unter der Steinernen Brücke lag der Leichnam einer jungen Frau …
Mord oder Selbstmord? Der Tod ihrer Schwester bringt Aleydis dazu, sich gegen alle Konventionen aufzulehnen. Doch wer glaubt schon einer Hofdame, die dem Bischof widerspricht? Verbissen versucht sie, auf eigene Faust zu beweisen, dass es kein Selbstmord war. Die Suche nach dem Täter führt sie zu Richard Löwenherz, der ihr seine Unterstützung anbietet. Doch Aleydis ist misstrauisch. Interessiert er sich wirklich für ihr Anliegen, oder will der König von England nur die leeren Tage seiner zermürbenden Ehrenhaft füllen? Hin- und hergerissen zwischen Wahrheit und Lügen übersieht sie den Schatten, der ihr unbemerkt folgt …


Der historische Roman nimmt uns mit ans Ende des 12. Jahrhunderts. Aleydis‘ Schwester Belanca wird tot am Fuße der Steinernen Brücke in Regensburg gefunden. Die Büttel nimmt an, dass Belanca sich das Leben genommen hat und als sog. Selbstentleiberin kann ihr keine christliche Bestattung zuteilwerden. Aleydis glaubt nicht an einen Selbstmord ihrer Schwester und setzt alles daran, den Mörder zu überführen, um ihrer Schwester zumindest die Bestattung in geweihter Erde zu ermöglichen. Gemeinsam mit ihrem Mann Lothar und ihrem Bruder Magnus macht sie sich auf den Weg zu Richard Löwenherz nach Dürnstein, da Belanca vor ihrem Tod noch eine Unterredung mit dem englischen König hatte. Was hatte Richard Löwenherz mit ihr zu tun?


Der Roman wird in der 3. Person vornehmlich aus der Sicht von Aleydis erzählt. Die Schilderungen sind sehr bildlich, sodass man sich gut in das Leben im 12. Jahrhundert hineinversetzen kann. Das Leben am Hof, die Umgangsformen und auch die Beschwerlichkeiten der Reise werden anschaulich dargestellt. Aleydis wirkt recht emanzipiert, muss sich als Frau zu der damaligen Zeit aber dennoch den Entscheidungen ihres Ehemannes fügen. Man kann die Gedanken, Ängste und Sorgen der jungen Frau gut nachvollziehen und fühlt mit ihr mit. So geht ihr nicht nur der Verlust ihrer Schwester nah, sondern ihr macht auch zu schaffen, dass ihre Schwester für eine Selbstmörderin gehalten wird und in ungeweihter Erde ruhen muss. Am Ende ist man sich nicht mehr sicher, wem Aleydis wirklich vertrauen kann. Als sie all ihren Mut zusammennimmt und sich in Gefahr begibt, bangt man mit ihr mit und hofft auf einen guten Ausgang.

Das Buch liest sich sehr flüssig. Einige altertümliche Ausdrücke sowie die altmodischen Namen versetzen die Leser in die passende Stimmung. Bei der Schilderung der Morde bleibt der Täter stets gesichtslos und wird nur als Schatten beschrieben, wodurch die Spannung gesteigert wird. Man rätselt mit Aleydis mit und möchte Belancas Mörder überführen. Die Entlarvung des Mörders hat mich am Ende nicht mehr überrascht, es bleibt aber bis zum Schluss spannend, ob Aleydis ihn auch tatsächlich überführen und damit ihre Schwester rehabilitieren kann.


Der Roman hat mich schnell in seinen Bann gezogen und ich habe ihn rasch verschlugen, weil mich die Suche nach dem Mörder so gefesselt hat. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.


Ich habe ein Rezensionsexemplar von Blogg Dein Buch erhalten.

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