Meine Teilnahme
an der #mörderischgut Blogparade habe ich euch ja bereits angekündigt und heute
ist mein Beitrag an der Reihe. Anlass ist der Roman "Liebe vertagen,
Mörder jagen" von Vera Nentwich, meine Rezension dazu folgt in den nächsten Tagen. Folgende Fragen wurden uns für die
Blogparade an die Hand gegeben:
- Was an dir findest du mörderisch gut?
- War das schon immer so?
- Wie ist es dir gelungen, dich selbst so anzunehmen wie du bist?
- Wo waren die Hürden, was war besonders schwer - oder auch leicht?
- Gibt es eine bestimmte Person, die dir dabei geholfen hat, zu dir selbst zu stehen, dich zu outen, dich selbst zu lieben?
Als
mörderisch gut würde ich meine Neugierde, meinen Mut, doch etwas Neues
auszuprobieren und meine Begeisterungsfähigkeit bezeichnen. Ich bin ja
eigentlich eher schüchtern und manchmal auch ängstlich. Oft mache ich mir Sorgen,
mich vor anderen lächerlich zu machen, wenn ich etwas Neues ausprobieren muss,
oder ich habe einfach Angst, gänzlich zu versagen. Es sind meist so kleine
Dinge, die einen beim ersten Mal Überwindung kosten.
Ich erinnere mich noch
daran, als ich das erste Mal am Meer war. Zu meiner Freundin sagte ich damals: „Geh
du nur ins Wasser, ich lege mich an den Strand und geh zwischendrin mal bis zum
Knie ins Meer.“ Ratet, wer nach einer halben Stunde im Meer stand, in den
Wellen umhersprang und gar nicht mehr rauswollte. Mittlerweile muss ich nur
noch meine Kälte-Angst überwinden, bis ich komplett im Meer stehe, habe dann
aber immer riesigen Spass am Plantschen.
Ähnlich
war es beim Achterbahnfahren – an Achterbahnen mit Überschlag traute ich mich
nie heran, hatte immer Angst, mich danach übergeben zu müssen. Bis mich Freunde
im Freizeitpark quasi nötigten, in ein riesiges Ungetüm einzusteigen, bei dem
man kopfüber dem Boden entgegenrast. Ich schrie mir die Seele aus dem Leib –
und hatte so einen Spass, dass ich mittlerweile (sehr zum Leidwesen meines
Freundes) ein riesiger Achterbahn-Fan geworden bin!
Momentan
ist in München ja Wiesn und vielleicht kennt ihr eines der älteren
Fahrgeschäfte, das noch heute alle Leute begeistert: das Teufelsrad. Eine
flache Scheibe, die sich dreht – man muss nur versuchen, sich darauf zu halten.
Erschwert wird das ganze durch einen riesigen, schwingenden Ball und Seile.
Mein Freund war schon begeistert vom Teufelsrad, als wir uns kennenlernten und
Zuschauen machte mir immer Spass – ich traute mich jedoch nie wirklich drauf,
weil das ja nur peinlich und blöd enden könnte. Ja, ein Jahr lang widerstand
ich der Versuchung, in meinem zweiten Wiesn-Jahr probierte ich es schließlich aus und
von Runde zu Runde fand ich es immer toller. Heute stürze ich mich sofort ins Getümmel
und bin erst glücklich, wenn ich es geschafft habe, die Letzte auf der Scheibe
zu bleiben. Die johlende Menge, der Adrenalinkick, es macht einfach so viel
Spass! Und die Schürfwunden, die man manchmal davonträgt, der Muskelkater am nächsten Tag - wen stört das schon? ;)
Teufelsrad |
Eines ist
allen drei Beispielen gemeinsam, es brauchte jeweils Freunde, die mich
ermutigten und mir zuredeten, bis ich etwas in dem Moment für mich Neues ausprobierte.
Und ja, das war schon immer so! Als ich meinen Mut zusammengenommen hatte,
hatte ich richtig viel Spass und konnte gar nicht mehr genug davon bekommen.
Ich könnte euch noch eine Vielzahl solcher Situationen nennen, auch zum Joggen
bin ich z.B. nur durch die Motivation einer anderen Person gekommen, weil ich
mir solche sportlichen „Leistungen“ (zumindest für mich ist das schon eine Leistung
;) ) nie zugetraut hätte. Man muss sich
einfach manchmal einen kleinen Schubs geben, die Ängste überwinden und etwas
Ausprobieren – geht es daneben, wird man es schnell wieder vergessen, denn
sicherlich gab es auch in meinem Leben viele Niederlagen, ich erinnere mich nur
nicht mehr so sehr daran. Was schließlich bleibt, sind nur die guten Momente und
diese zählen! Also habt Mut, probiert vieles aus und habt Spass daran! Denn das
ist einfach #mörderischgut
Weitere Beiträge zur Blogparade findet ihr hier.
Hej Sabine,
AntwortenLöschenich musste beim Lesen etwas schmunzeln. Ich kenne dieses Gefühl etwas eigentlich zu wollen, aber sich nicht zu trauen. Ich habe dann immer so ein Grummeln im Bauch. Wenn ich es dann geschafft habe, mich zu überwinden bin ich einfach nur glücklich und kann nicht nachvollziehen, warum ich solange gezögert habe.
LG Kerstin
Liebe Sabine,
AntwortenLöschendie Dinge zu tun, die man unbedingt möchte, auch wenn man Angst (oder vielleicht besser: respeckt) davor hat, ist eine sehr gute Eigenschaft. Gut, ich denke da jetzt nicht an das Teufelsrad, denn davor habe ich wirklich Angst. :-)
Aber mir ging und geht es bei vielen Dingen rund um mein Autorinnensein so. Aber ich finde, das Leiden ist viel größer, wenn man Dinge, die man möchte, nicht macht, weil es ja nie aufhört. Dagegen ist die Angst schnell verflogen.
Also mach weiter so und stürze dich ins Leben. :-)
Hallo,
AntwortenLöschenich habe richtig innerlich gelächelt, als ich deinen Beitrag gelesen habe. Danke für die Zeilen. Habe eine schöne Lesezeit.
LG Alex
Es ist schön zu lesen, dass dich deine Freunde zu Sachen ermutigen, wo du dich so ganz alleine nicht traust.
AntwortenLöschenSo ergeht es mir auch in so einigen Dingen.
Mittlerweile traue ich mich alleine ins Schwimmbad, denn ich wollte nie alleine dort hin. Da sich nie jemand fand und ich immer hin wollte, bin ich dann irgendwann alleine dahin. Es bringt mir nichts immer auf andere zu warten.
So auch mit Kinbesuchen. Ich geh einfach alleine, wenn sich keiner findet.
Gerne hätte ich bei solchen Unternehmungen jemanden bei mir und um mich, aber ich sag nur soviel:
Selbst ist die Frau. ;O)