Annika, Claudia und ich durften im Rahmen der Romancewoche ein Protagonisteninterview mit Emma S. Rose Figuren aus Couture -Wenn Liebe stärker ist führen. Ich hoffe, euch gefällt was wir erarbeitet haben und ihr habt diese Woche Spaß beim lesen der Beiträge und bei den Aktionen der Romancewoche. Wir wollen euch auch gar nicht weiter auf die Folter spannen. Hier ist unser Interview:
Hallo liebe Leser, heute haben Annika, Claudia, Sabine und
ich uns mit Felicia im Couture verabredet. Das Couture kann
man wohl als neue In-Kneipe bezeichnen, jeden Abend trifft sich hier die halbe
Stadt auf ein paar Drinks. Felicia arbeitet hier seit kurzem und wird uns heute
Rede und Antwort stehen.
Hallo Felicia,
herzlich willkommen zu unserem Interview. Mixt du uns bitte drei Lady Killer
Nennt mich doch Feli.
Alle meine Freunde nennen mich so. Gerne, drei Lady Killer für euch.
Feli beginnt, Gin, Brandy und Cointreau abzumessen.
Isabell und du habt
eure Eltern sehr früh bei einem tragischen Unfall verloren. In welchen
Situationen vermisst du sie am meisten?
Besonders schlimm ist
es tatsächlich an den „großen“ Feiertagen. Weihnachten, Silvester, unsere
Geburtstage, aber auch ihre Geburtstage, denn dann überfluten mich Erinnerungen
an sie, ohne dass ich es verhindern kann. Wir hatten so viele Traditionen.
Manchmal waren es nur Kleinigkeiten. Zum Beispiel, dass das Geburtstagskind immer
aussuchen durfte, wohin wir abends zum Essen fahren. Den selbstgemachten
Eierlikör meiner Mutter. Dass wir uns an Weihnachten dem Alter nach Sortiert
nach und nach einzeln Geschenke ausgesucht haben. Lauter kleine, eigentlich
unbedeutende Dinge, die es so persönlich gemacht haben. Isabell und ich haben
eigene Traditionen eingeführt, weil die alten so schmerzen, aber es ist einfach
nicht dasselbe.
Fast noch schlimmer
sind allerdings die vielen, kleinen Situationen im Alltag, wenn ich einen
mütterlichen oder väterlichen Rat gebrauchen könnte. Wenn etwas Besonderes
geschieht, von dem ich denke: „Das hätte ich ihnen jetzt gerne erzählt.“ Wenn
einem dann bewusst wird, dass sie nicht mehr da sind, fühlt es sich besonders
schlimm an … Als würde ich jedes Mal aufs Neue den Verlust neu durchleben. Oder
wenn ich in der Stadt Frauen in meinem Alter sehe, die offensichtlich mit ihrer
Mutter Arm in Arm einen schönen Tag verbringen …
Nun gibt Feli auch Ananas – und Maracujasaft in den
Cocktailshaker und beginnt zu shaken.
Du hast ja einiges
durchmachen müssen. Was würdest du jemanden raten, der sich in einer ähnlich
schwierigen Situation befindet?
Ich glaube, dass ich
manchmal ein bisschen zu sehr versucht habe, Dinge alleine zu regeln. Klar,
manches muss man alleine schaffen, aber mittlerweile weiß ich, dass es wichtig
ist, Menschen um sich zu haben, die einem etwas bedeuten, auf die man sich
verlassen kann. Man sollte nicht zu stolz sein, Hilfe auch mal anzunehmen. Und
außerdem hilft es, daran zu denken, dass alles irgendwie, irgendwann in ein
Gleichgewicht gerät. Es passiert viel Mist? Ja, verdammt, aber irgendwann wird
es auch wieder bergauf gehen. Man muss fest daran glauben, dann ist es auch so!
Also – falls du in einer ähnlichen Situation steckst: Gib niemals, wirklich
niemals die Hoffnung auf, so abgedroschen das auch klingt!
Der Tod eurer Eltern
hat ja auch einige finanzielle Probleme mit sich gebracht. Stell dir vor, du
gewinnst eine Million Euro im Lotto - was würdest du mit dem Geld machen?
Oh Gott! Ich würde sofort
einen großen Teil zurücklegen, damit Isabell niemals, wirklich niemals wieder
so etwas durchleben muss, was sie einen Teil ihrer Kindheit erlebt hat. Sie
soll immer die freie Wahl haben, soll in einem guten Zuhause leben, soll
niemals zur Tafel gehen müssen. Auch will ich auf gar keinen Fall, dass sie
jemals ihr Studium abbrechen muss, weil es am Geld scheitert.
Naja, und ich denke,
ich würde uns ein Haus kaufen, unsere eigene persönliche Sicherheit. Wenn dann
noch Geld übrigbleibt, würde ich uns einen ausgiebigen Urlaub spendieren, denn
ich weiß nicht, wann wir das zum letzten Mal hatten. Das volle Programm mit
Strand, blauem Meer und so.
Na super, jetzt habe
ich Sehnsucht und Fernweh. Ich denke, ich sollte sparen. :-)
Du arbeitest in einer
Bar und mixt für deine Gäste unzählige Cocktails - welcher ist dein
Lieblingscocktail?
Wenn ich jetzt sage,
dass ich so viele Cocktails probiert habe, dass ich mittlerweile einfach ein
gutes, kühles Bier bevorzuge, glaubt mir das vermutlich keiner, oder? So ist es
aktuell tatsächlich. Aber wenn ich mal wieder Lust auf einen Cocktail habe,
dann soll es ein Ruby Sin sein. Er besteht aus Zitronen-, Ananas- und
Orangensaft, Grenadine, Pfirsichlikör und Wodka. Super erfrischend und
fruchtig. Ein richtiges Frauengetränk in Rot.
So, eure Cocktails
sind nun aber auch fertig. Bitteschön, drei Lady Killer für die Damen!
Feli schiebt uns drei Cocktailgläser zu, die sie noch mit
Orangenscheiben dekoriert hat.
Vielen Dank, liebe
Feli! Die sehen aber lecker aus! Prost, auf einen schönen Abend. Eine Frage
hätten wir aber noch: Wie sollte denn dein Traummann sein?
Eine gute Frage. Ich glaube,
ich habe mich bisher viel zu wenig damit beschäftigt, wie mein Traummann aussehen
könnte, da ich immer andere Prioritäten hatte. In meinem Leben habe ich
gelernt, dass es viel wichtiger ist, Menschen um sich zu haben, auf die Verlass
ist. Ich denke, mein Traummann muss vor allem einfach für mich da sein,
verlässlich eben – und auch akzeptieren, dass ich so eine enge Beziehung zu
meiner Schwester habe. Offenheit ist mir auch sehr wichtig. Wenn dann noch intensive,
wunderschöne Augen hinzukommen, bin ich verloren. :-)
Letzten Endes ist es ja
doch so, dass man irgendwann dem Richtigen einfach so über den Weg läuft. Man
spürt es, wenn es soweit ist. Und ich glaube kaum, dass man dann sagt: „Nö, du
bist blond, das will ich nicht“, oder? :-)
Vielen
Dank für das Gespräch, Feli!
Aus den Augenwinkeln sehen wir nun, dass
sich der gutaussehende Typ hinten im Eck erhoben hat und auf die Bar zukommt.
Das muss doch Chris sein?!
Hallo
Chris!
Hallo
die Damen, eine gute Wahl habt ihr da getroffen mit dem Lady Killer! Den
Tequila Sunrise könnte ich nämlich nicht empfehlen ;)
Na,
da haben wir aber auch schon eine Geschichte gehört… Warum testest du denn immer einen Cocktail,
der dir nicht schmeckt?
Das war ein dummes
Spiel von mir, ich weiß. In dem Moment ist eine Sicherung bei mir
durchgebrannt, könnte man sagen. Dass ich den Tequila Sunrise nicht mag, ist
mir bewusst. Die anderen wissen es, weil wir darüber gequatscht haben. Ich
schätze, ich wollte Felicia einfach irgendwie herausfordern. Sie scheint mir
nicht wie ein Mädchen, das gut damit umgehen kann, in der Schuld anderer zu
stehen. Damals hatte ich das Gefühl, dass sie mir gegenüber so empfand. Ich
musste einfach irgendetwas dagegen tun. Und Wut hat da schon immer geholfen,
ich spreche aus Erfahrung.
Was machst du
eigentlich beruflich?
Am ehesten könnte man
mich wahrscheinlich als Geschäftsmann bezeichnen. Ich habe eine Stiftung
gegründet und arbeite dort hinter den Kulissen. Außerdem suche ich immer wieder
Gespräche mit möglichen Partnern, erarbeite Hilfekonzepte und besuche die
einzelnen Einrichtungen.
Was gefällt dir so
gut am Couture, dass du dort Stammgast bist? Bestimmt nicht nur Felicia,
immerhin warst du schon vorher Stammgast.
In erster Linie bin
ich dort vorbeigekommen, weil mein Freund Alexej die Bar gekauft hat. Er hat
mich damals einmal mitgeschleppt, und dann hat es mir dort gut gefallen. Das
Ambiente, die Stimmung. Das Personal ist außerordentlich gut drauf – und das
ist genau das, was ich brauche. Alleine zuhause ist mir so oft die Decke auf
den Kopf gefallen, im Couture bin ich nie alleine, kann mich aber immer
ausreichend abgrenzen, wenn mir die Menschen zu viel werden. Und wenn ich es
will, finde ich dort immer jemanden, den ich mitnehmen kann. Oder besser gesagt
– ich habe jemanden gefunden, denn mittlerweile ist meine Motivation dafür
verschwunden. Es war von jeher eine win-win-Situation für mich.
Du hast ja schon fast
ein kleines Ritual bei der Ankunft entwickelt. Warum schaust du immer einmal
durchs Lokal, dann zur Theke und verziehst dich dann in deine Ecke?
Eine Angewohnheit,
schätze ich. Ich schaue, wer so da ist. Ich bin eine Art Stammgast, und von
denen gibt es einige. Ich denke, dass ich mich auf den Abend vorbereite, mich
wappne, wenn ich mich umschaue. Früher war es egal, wohin mein Blick zuerst
fiel. Aber seit Felicia im Couture arbeitet, ist es jedes Mal aufs Neue
aufregend. Ich zögere den Moment hinaus, die Hoffnung, sie zu sehen. Zu sehen,
dass sie glücklich ist. Dass ich dazu beitragen konnte, dass es ihr bessergeht.
Wenn sie nicht da ist, bin ich enttäuscht. Und wenn ich sie sehe, erschrecken
mich meine Gefühle – und ich ziehe mich zurück. Verkorkst, nicht wahr?
Was für Gefühle hast
du für Felicia?
Das ist eine Frage,
die ich nur sehr schwer mit einem Satz beantworten kann. In erster Linie
erinnert sie mich sehr an mich selbst. Wir haben beide vieles durchmachen
müssen, haben Verluste erleiden müssen. Ich habe einen riesigen Respekt davor,
wie sie ihr Leben meistert und versucht, nicht daran zu zerbrechen. Da kommen
wir auch schon zum nächsten Punkt: Ich habe das Bedürfnis, sie zu beschützen.
Sie ist so unglaublich stark für ihre Schwester, aber wer kümmert sich um sie?
Ich sehe sie, die Einsamkeit in ihren Augen, wenn sie mal ihre Schwäche
zulässt, und das berührt mich. Na gut, und ich fühle mich sexuell von ihr
angezogen. Sie ist eine unglaublich attraktive Frau.
All diese Gefühle
machen mir jedoch eine furchtbare Angst, denn ich habe geschworen, dass mir
niemals wieder jemand so viel bedeuten darf. Ich will nicht wieder verletzt
werden, wenn ich einen Menschen verliere. Nie mehr.
Vielen Dank für die
ehrlichen Antworten, Chris!
Chris kehrt wieder zurück zu seinem Stammplatz, aber nicht,
ohne Feli noch einen intensiven Blick zuzuwerfen. Nun sind wir aber schon
gespannt, was sich hier zwischen Chris und Feli entwickelt.
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