Herzlich Willkommen zum Crime Day! Habt ihr schon die spannenden Beiträge der anderen Blogger gesehen? Alle Links zu den Beiträgen findet ihr auf der Facebook-Seite des Crime Day. Nun dürfen Nina vom Blog Blog-a-holic und ich die Autorin Vera Nentwich für euch interviewen. In ihrem neuen Buch "Tote machen Träume wahr" können wir wieder einmal mit Biene Hagen auf unterhaltsame Mörderjagd gehen. Die Geschichte ist spannend und bringt einen trotzdem immer wieder zum lachen.
Liebe Vera,
deine Protagonistin Biene hat einen Traum: Sie möchte Detektivin werden und
endlich von dem trockenen Büroalltag wegkommen. Hattest du auch einen solchen
Traum, den du dir verwirklicht hast oder aber bist du noch dabei ihn dir zu
verwirklichen?
Meine Träume
begleiten mich mein ganzes Leben. Nicht umsonst ist mein Lebensmotto »Nur wer
Traumschlösser baut, kann auch darin wohnen«. In den schweren Phasen meines
Lebens haben mir die Träume von einem anderen Leben geholfen, meinen Weg zu
gehen. Und noch heute sind Träume mein Antrieb. Ich kann mir ein Leben ohne
einen Traum, auf den ich hinarbeite, gar nicht vorstellen. Ich empfinde es im
Gegenteil befremdlich, wenn mir Menschen erzählen, sie hätten keinen Traum
mehr. Ich muss gestehen, dass mir diese Menschen sogar leidtun.
Biene erhält
bei ihrer Detektivarbeit leider nicht so viel Rückhalt von ihren Freunden oder
der Familie, wie sie es gerne hätte. Im Gegenteil: Täglich muss sie mit neuen
Anschuldigungen oder aber Lächerlichkeiten umgehen. Wie ist es bei dir? Als du
dir deinen großen Traum verwirklicht hast, hast du Rückhalt erfahren oder
musstest du auch kämpfen?
Na ja, die
Menschen um mich herum, kennen mich und sind daher nicht mehr so leicht zu
überraschen. Sie wissen, dass ich die Träume, die ich habe, auch umsetze. Natürlich können Sie sich so manches nicht
wirklich vorstellen. Ein gutes Beispiel ist, als ich vor Jahren beschlossen
hatte, endlich meinen langgehegten Traum zu singen umsetzen zu wollen. Nie
hatte mich jemand in meinem Umfeld singen gehört. Zudem gibt es wohl keinen
Aspekt, der bei den Menschen mit mehr Hemmungen belastet ist, als das Singen.
Ich zweifelte natürlich selbst, ob ich dies überhaupt könnte, aber ich wollte
es zumindest versucht haben. Also ging ich zur Probestunde zu einem
Gesangslehrer. Zu meiner Überraschung sagte er mir, dass es sich lohnen würde,
an meiner Stimme zu arbeiten. Ich kann gar nicht sagen, welches Glücksgefühl
diese Aussage in mir auslöste. Alle um mich herum waren völlig überrumpelt
davon, dass ich nun Gesangsunterricht nahm. Es hätte aber niemand gewagt, mich
daran zu hindern. Zwei Jahre später habe ich zum ersten Mal alleine vor
Publikum gesungen und bin heute begeistertes Mitglied der Soulville Jazz
Singers. Heute fragen mich eben diese Freunde, ob ich nicht auf ihren Feiern
singen könnte.
Ein Traum, für
den es sich zu kämpfen lohnt: Welcher wäre das für dich?
Ich frage mich, ob
es Träume gibt, für die es sich nicht zu kämpfen lohnt? Ich meine diese Träume,
die einen mit Sehnsucht erfüllen. Die einem beim Gedanken daran ein wohliges
Gefühl geben. Es wäre doch tragisch, sie nicht realisieren zu wollen. Wobei
dies im Regelfall gar kein Kampf ist. Ich empfinde es als Kampf, etwas zu tun,
dass ich nicht möchte. Etwas zu tun, dass ich liebe, ist kein Kampf. Es mag
hier und da anstrengend sein, aber es ist keine Qual. Es ist Freude.
Biene gerät oft
in brenzlige Situationen, verliert aber nie den Mut und stürzt sich direkt in
das nächste Abenteuer. Bist du auch so mutig wie Biene?
Genauso, wie die
Umsetzung des eigenen Traums kein Kampf im eigentlichen Sinn ist, gehört auch
nicht wirklich Mut dazu. Mut bedeutet, seine Angst zu überwinden. Wenn ich aber
einen Weg gehe, der mir gar keine oder zumindest nicht viel Angst bereitet,
dann ist es auch kein Mut, der mich diesen Weg gehen lässt. Man muss sich nur
mal vorstellen, man würde einige Meter vor sich das sehen, was man sich sein
ganzes Leben sehnlichst wünscht. Nur ein paar Schritte müsste man tun, um es zu
erreichen. Allerdings ist ein wackeliger Steg zwischen dem leuchtenden Ziel und
einem selbst. Ist es dann Mut, wenn man über den Steg geht? Nein, Biene ist nicht
mutig. Sie kümmert sich um sich. In diesem Sinne bemühe ich mich, so wie Biene
zu sein. Aber vielleicht ist sie auch so wie ich.
Die Oma gibt
Biene immer Rückhalt. Bei einem leckeren Essen in Omas Küche erscheinen die
großen Probleme oft viel kleiner. Wer unterstützt dich in allen Lebenslagen?
Das Vorbild für
die Oma ist zumindest in einigen Belangen meine Mutter. Das Essen in der Küche
gehört auf jeden Fall dazu. Sie unterstützt mich sehr und ist zum Beispiel ein
großer Fan meiner Bücher. Zudem habe ich einen tollen Freundeskreis.
Grefrath ist
ein kleiner Ort, in dem jeder jeden kennt und sich alles rasch herumspricht.
Könntest du dir vorstellen, in so einem kleinen Ort zu wohnen, oder tust du das
sogar?
Grefrath ist ein
realer Ort und ich bin dort aufgewachsen. Ich habe bis zu meinem 35. Lebensjahr
dort gelebt. Der Ort, in dem ich jetzt lebe, ist zwar nominal um einiges
größer, aber unterscheidet sich atmosphärisch kaum von Grefrath. Die Frage kann
ich also klar mit Ja beantworten. Mit einem wichtigen Aspekt: Der Ort darf
nicht zu weit von der nächsten Großstadt entfernt sein. Ein Punkt, der leider
nicht für Grefrath spricht.
Wann dürfen wir
das nächste Mal mit Biene auf Mörderjagd gehen?
Wenn alles nach
Plan läuft, soll es im Frühjahr soweit sein. Derzeit arbeite ich an einem
anderen Projekt, dem ich den Arbeitstitel »Amanda und die Unmöglichkeit von
Liebe« gegeben habe. Erstmalig lasse ich Leserinnen und Leser schon an der
Entstehung teilhaben und veröffentliche Teile davon auf Snipsl und auch auf meinem
Blog. Dieses Buch soll im Herbst erscheinen und dann geht es an Bienes nächstem
Fall.
Vielen Dank für das Interview!
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